Jahresschwerpunkt 2024 „Frauengesundheit – ein Leben lang“: HPV, Essstörungen und die Balance zwischen Alltag und Ausgleich sind die Schwerpunkte
Der alte Spruch „Vorbeugen ist besser als heilen“ klingt recht staubig, die Botschaft hat aber eine unumstößliche Gültigkeit. Sich vor Krankheiten schützen zu können setzt voraus, von ihnen zu wissen und darüber, wie man ihnen vorbeugen kann. Das Jahresschwerpunkt 2024 „Frauengesundheit – ein Leben lang“ – ausgerufen vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention – richtet sich an Mädchen und Frauen jeden Alters. -in den Blick genommen werden nicht nur Beschwerden und Krankheiten, von denen nur Frauen betroffen sind, sondern auch solche welche bei Frauen häufiger oder anders als bei Männern auftreten. Im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge haben die Gesundheitsregionplus und das Team des Gesundheitsamtes aus diesem weiten Feld drei Schwerpunktthemen herausgepickt: HPV, Essstörungen und die dringend nötige Balance zwischen Alltag und Ausgleich.
Zum Thema HPV-Impfung wurden noch vor dem Start in die großen Ferien und damit im Umfeld der Bayerischen Impfwoche mehr als 600 Informationstütchen an den Schulen verteilt, die über die Risiken einer HPV-Infektion und die Möglichkeiten einer Impfung aufgeklärt haben. Denn Humane Papillom-Viren, wie sie ausgeschrieben heißen, verursachen in Deutschland jährlich etwa 6.300 Krebserkrankungen bei Frauen. Eine frühzeitige Impfung von sowohl Mädchen als auch Jungen ist inzwischen als wirksame Präventionsmaßnahme anerkannt und empfohlen.
Für den Oktober (und damit auch als Brückenschlag zu den „Hochfränkischen Wochen der Seelischen Gesundheit“) steht nun eine digitale Vortragsreihe zum Thema Essstörungen an, zu denen man sich ab sofort anmelden kann:
Sandra Heß vom Sozialpädagogischen Dienst des Gesundheitsamtes: „Essstörungen sind eng mit dem Thema Frauengesundheit verbunden. Besonders Jugendliche sind eine häufig betroffene Personengruppe, rund jedes vierte Mädchen zeigt erste Anzeichen eines gestörten Essverhaltens. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir drei renommierte Expertinnen und Experten aus der Praxis für die Vorträge gewinnen konnten.“
Perfekt, schlank und ohne Makel – Die Selbstinszenierung von Mädchen auf Instagram und ihre Folgen
Dienstag, 15.10.2024, 18:30 – circa 20:00 Uhr: „Perfekt, schlank und ohne Makel – Die Selbstinszenierung von Mädchen auf Instagram und ihre Folgen“, Referentin: Dr. phil. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk
Warum isst Du nicht einfach normal? – Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen
Donnerstag, 17.10.2024, 18:30 – circa 20:00 Uhr: „Warum isst Du nicht einfach normal? – Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen“, Referent: Dr. med. Martin Diruf, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie – und psychotherapie, Universitätsklinikum Erlangen
Essstörungen – ein Überblick: Erkennen, verstehen und bewältige
Dienstag, 22.10.2024, 18:30 – circa 20:00 Uhr: „Essstörungen – ein Überblick: Erkennen, verstehen und bewältigen“, Referentin: Dr. Kathrin Peters, Psychotherapeutin, Schön Klinik Bad Staffelstein
Im Umfeld dieser Vortragsreihe organisiert der Fachbereich Gesundheitswesen in Kooperation mit der Selbsthilfekontaktstelle Diakonie Hochfranken außerdem eine weitere Veranstaltung: am 11.10.2024 – 14:00 Uhr, können sich Interessierte einem gemeinsamen Spaziergang nach der Walk an Talk Methode rund um den Förmitzspeicher anschließen. Dabei ist die Frauenärztin, Psychotherapeutin und Psychoonkologin Frau Dr. med. Annette Pins. Treffpunkt ist der Förmitzspeicher Parkplatz Talsperre-Höhe Bootsclub, Schwarzenbach an der Saale. Eingeladen ist die weibliche Bevölkerung von Jung bis Alt, die offen für neue Kontakte sind und sich interessante Gespräche über das vielschichtige Thema der Frauengesundheit wünscht. Anmeldung hierfür erfolgt über den Sozialpädagogischen Dienst (carina.stielke@landkreis-wunsiedel.de).
Das dritte Thema greift die Gesundheitsregionplus zum Jahresende hin an. Mit einem Jahreskalender für 2025 will das Team die Frauen im Fichtelgebirge auf die wichtige Balance zwischen Alltag und Ausgleich aufmerksam machen und konkrete Gesundheitstipps geben. Martina Busch: „Wir sind der Ansicht, dass wir Frauen nicht immer die ganz großen Auszeiten brauchen, um Kraft zu tanken. Oft helfen schon regelmäßige kleine Zeitfenster, in denen man sich etwas Gutes tun kann. Ein kurzer Spaziergang, eine kurze Rückenübung, ein gesundheitsfördernder Tee, oder vieles mehr können zur Gesundheitsförderung und zur Steigerung des Wohlbefindens beitragen. Diese Idee haben wir in einem Kalender aufgegriffen, der die zwölf Gipfel des Fichtelgebirges zeigt und dazu jeden Monat eine Anregung für den Alltag gibt.“
Finanziert wird der Kalender, der Ende November erscheinen wird, durch die AOK und die Gesundheitsregionplus. Weitere Partnerorganisationen sind die KoKi, die Psychologische Beratungsstelle des Diakonischen Werks Selb/Wunsiedel und der Sozialpädagogische Dienst im Gesundheitsamt.