Evaluation des Brückenradwegs Bayern-Böhmen: Umfragen von Studentinnen und Studenten vor Ort haben begonnen
Noch bis zum Samstag (25.05.2024) findet ein Geländepraktikum des Lehrstuhls für Geographie I (Kulturgeographie) der Otto-Friedrich-Universität Bamberg im Fichtelgebirge statt. Die Veranstaltung ist in enger Kooperation mit dem Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge umgesetzt worden. Ziel ist eine Analyse des Brückenradwegs Bayern-Böhmen, der über eine Länge von 56 Kilometern von der Gemeinde Fichtelberg bis in die tschechische Stadt Asch führt. Das Projekt wurde im Jahr 2012 federführend durch den Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge umgesetzt. Der Radweg gilt als eine der ersten Initiativen zur koordinierten Förderung des Radverkehrs in der Region. Die Wegführung erfolgt größtenteils auf stillgelegten Bahntrassen, die in industriellen Hochzeiten vom frühen 20. Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre für Transportzwecke angelegt und insbesondere von steinbearbeitenden Betrieben und der Porzellanindustrie genutzt wurden.
Radweg mit Pioniercharakter
Eine Besonderheit des Radwegs ist sein Pioniercharakter. Denn die Umsetzung des Projekts war zugleich der Startpunkt für den weiteren und politisch gestützten Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Seit dem Jahr 2016 besteht ein Radverkehrskonzept, auf dessen Grundlage der weitere und aktuelle Radwegenetzausbau beruht. Die Förderung des Radverkehrs zielt darauf, einen Beitrag zum wirtschaftlichen Strukturwandel, zur Steigerung der Lebensqualität oder zum Klimaschutz und damit insgesamt zur nachhaltigen Regionalentwicklung zu leisten.
Vor diesem Hintergrund werden die Nutzerinnen und Nutzer des Radweges befragt; sie sollen erklären warum und wie oft sie den Radweg nutzen und die Radverkehrsinfrastruktur bewerten. Andererseits interessiert in der Befragung auch die Wirkung des Radwegeprojekts auf die an der Strecke befindlichen Orte. Hierfür befragen und zählen 19 Studierende an drei ausgewählten Standorten Radfahrende, sie führen 11 leitfadengestützte Interviews mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der ansässigen Gemeinden und weiteren Stakeholdern durch und befragen ansässige Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe. Die Erkenntnisse der Umfrage werden helfen, die Radinfrastruktur im Fichtelgebirge weiter zu verbessern.
Parallel dazu läuft auch weiterhin die Online-Befragung. Interessierte können sich hier beteiligen:
Bildunterschrift:
Die Studentinnen und Studenten sind für ihre Befragungen natürlich auch mit dem Rad unterwegs. Zur Verfügung gestellt wurden die Räder von der Firma „Fichtelrad“.