Fahrgastzählungen geben über Nutzung Aufschluss: ÖPNV im Landkreis wird weiter bedarfsgerecht angepasst
Die Mobilitätsangebote im Landkreis stehen immer wieder auf dem Prüfstand. Welche Linien werden wie genutzt, wo kann man die Angebote reduzieren, wo muss man weiter ausbauen um in Sachen ÖPNV passend aufgestellt zu sein? Aufschluss darüber hat eine aktuelle Zählung der Fahrgäste gegeben, die nun zu weiteren Veränderungen im Angebot führt.
„Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten gemeinsam mit der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge (VGF) herausgearbeitet, wo wir einsparen können und wo unsere Nutzerinnen und Nutzer flexiblere Angebote benötigen“, sagt Johannes Loos aus dem Mobilitäts-Team des Landkreises. „Daraus hat sich eine Liste von Veränderungen ergeben, die wir nun in enger Abstimmung mit unseren Kreisrätinnen und Kreisräten auf den Weg gebracht haben. Insgesamt gehen wir in den nachfrageschwächeren Zeiten weiter weg von statischen hin zu flexibleren Angeboten. Die Erfahrung zeigt, dass wir damit dem Bedarf entgegenkommen und für die Zukunft besser aufgestellt sind.“
Konkrete Maßnahmen im Überblick
Konkret wurden in der gestrigen Kreistagssitzung folgende Maßnahmen einstimmig beschlossen (alle mit Wirkung zum 01.07.2024):
An den Wochenenden wird der konventionelle Linienbusverkehr im Landkreis weiter reduziert. Bestehen bleiben künftig ausschließlich die Verbindungen mit hoher Nachfrage: die Linie 1710 (Wunsiedel-Marktredwitz) und der fichtelflitzer auf der Linie 1700 (Marktredwitz-Selb). Auch verkehren die Freizeitbusse weiterhin wie gewohnt an den Wochenenden. Als Ausgleich für die wegfallenden Linien können die mittlerweile sehr gut ausgebauten fichtelBAXI-Verbindungen dienen.
Im Stadtgebiet Marktredwitz wird der Linienbusverkehr auf der Linie 1712 komplett eingestellt. Hier werden im Gegenzug die fichtelBAXI-Verbindungen auf vielfachen Wunsch der Bevölkerung ausgebaut.
Auf den Linien 1715 und 1711 (Schönwald-Selb sowie Stadtverkehr Selb) wird die Zahl der Schulbusse etwas reduziert. Die Fahrgastzählungen haben ergeben, dass für die Beförderung der Schülerinnen und Schüler insgesamt zwei Busse weniger als bisher benötigt werden.
In den Ferienzeiten fällt der Linienbusverkehr auf den Linien 1876 (Kemnath–Marktredwitz) und 1884 (Friedenfels–Marktredwitz) weg.
Darüber hinaus wird es an den sechs Mittwochen der bayerischen Sommerferien keinen Buslinienverkehr geben. Einzige Ausnahme ist die Linie des fichtelflitzers zwischen Marktredwitz und Selb.
„Wir kompensieren diese Maßnahmen unter anderem mit unserem neuen fichtelBAXI-Fahrplan“, erklärt Benjamin Fischer aus dem Mobilitäts-Team. „Wir haben ihn an einigen Stellen verändert, um Fahrten da, wo sie wirklich benötigt werden, anbieten zu können. Das kommt den Wünschen unserer Fahrgäste entgegen und macht auch aus ökonomischer sowie aus ökologischer Perspektive Sinn.“
Landrat Peter Berek spricht von einem Schulterschluss aller Beteiligten: „Ich möchte mich ausdrücklich bei der VGF bedanken, die diese Schritte aktiv und zielorientiert begleitet hat. Es freut mich sehr, dass wir hier partnerschaftlich zusammenarbeiten und zu guten Entscheidungen gekommen sind, um die Mobilitätsangebote im ländlichen Raum weiter zu verbessern und dabei trotzdem finanzierbar zu halten.“