Chilis aus dem Fichtelgebirge: Burnin Benzes Chili Spezialitäten

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Bundespolizist und Unternehmer – was auf den ersten Blick vielleicht seltsam anmutet, hat Jürgen Bendzinski, von allen „Benze“ genannt, auf köstliche Weise zusammengebracht. Der gebürtige Fichtelgebirgler stellt neben seinem Hauptberuf Chili-Spezialitäten her. Zu seinen Produkten zählen vor allem Soßen, Gewürze und Öle, aus Gemüse aus dem eigenen Garten. „Einmal Thiersheimer, immer Thiersheimer“, ist dabei sein Motto. Denn er möchte nirgendwo anders leben außer im Fichtelgebirge.

Schon immer hier

Benze ist im Fichtelgebirge geboren und aufgewachsen. In den neunziger Jahren erbt er von seiner Großmutter ein Haus in Thiersheim und spätestens da ist klar: Für ihn heißt es „Fichtelmountains forever“. Einige Um- und Anbauten später hat sich Jürgen mit seiner Lebensgefährtin Jessi eine Kombination aus Wohnhaus und Industrieküche geschaffen. Perfekt für sein Nebengewerbe als Chili Head. Im Hauptberuf als Bundespolizist ist er glücklicherweise, wie er sagt, auch immer in der Gegend geblieben, so dass er sich als Fichtelgebirgler ohne Wenn und Aber bezeichnen kann.

Vom Hobbygärtner zum Chilizüchter

„Ich hatte schon immer einen grünen Daumen, habe viel in meinem Garten angebaut“, erzählt Jürgen. Vor einigen Jahren hat er eine Chilipflanze geschenkt bekommen – und entdeckte, dass man erstens im Fichtelgebirge tatsächlich Chilis züchten kann und zweitens das Kochen von Chilisoßen viel Spaß macht. Zuerst privat, für Grillfeiern unter Freunden, doch nach vielen positiven Rückmeldungen der Chilisoßen-Genießer entschied sich Jürgen dafür, eine Manufaktur zu eröffnen. Die Chilis und Tomatillos für seine Produkte baut er im eigenen Garten an, ansonsten kauft er Zutaten hinzu – nach Möglichkeit nur aus dem Fichtelgebirge. Heute sind Burnin Benzes Chili Spezialitäten über die Region hinaus bekannt und werden über Geschäfte und Gastronomiebetriebe im Fichtelgebirge vertrieben, außerdem über das Gewürzlabel Ankerkraut und natürlich auch im eigenen Onlineshop.

Das Fichtelgebirge wächst – wie die Chilis

„So wie kaum einer gedacht hätte, dass Chilis im Fichtelgebirge wachsen können. So wächst die Region jetzt selbst über sich hinaus“, findet Jürgen. Ob Mountainbiken, Wandern, Gastronomie, Brauereien, Seen – „wir haben hier alles, was man für ein tolles Leben braucht“, und es wird immer mehr und besser. Wer einmal in München oder Regensburg gewohnt hat, der wisse, was man an einer aufstrebenden Region wie dem Fichtelgebirge hat. Niedrige Lebenshaltungskosten und unglaublich viel Platz zum Entfalten, ob persönlich oder geschäftlich. Außerdem viele kreative Menschen, mit denen man zusammenarbeiten kann.

Rundum bestens für die Zukunft aufgestellt

„Es gibt hier einige Leute, die sich voll dafür engagieren, dass das Fichtelgebirge überregional bekannt wird. Seit drei, vier Jahren funktioniert das wirklich richtig gut“, stellt Jürgen fest. Ob die Leute im Landratsamt Wunsiedel, die Freiraum für Macher-Kampagne und ganz viele Politiker, Unternehmer und Privatleute: Alle ziehen an einem Strang und haben das Ziel im Blick, das Fichtelgebirge als Lebens- und Arbeitsort außerhalb Oberfrankens bekannter zu machen. Freiraum für Macher sei dafür die perfekte Plattform, „die war längst überfällig“, findet Jürgen.

Es tue nun mal Not, der Welt zu zeigen, dass hier im Fichtelgebirge auch Kreativität und Ideenreichtum wohnt. Und es außerdem viel mehr gibt als Berge und Wälder. Als kleine Manufaktur sei es für Jessi und Jürgen zudem eine tolle Möglichkeit, sich zu zeigen, aber auch Kontakte zu anderen Unternehmern und engagierten Leuten zu knüpfen. „Mehr Netzwerk-Events wären in diesem Zusammenhang noch toll“, gibt er zu bedenken, „auch wenn es im Moment nicht möglich ist.“

Ganz typisch: Der eigenbrötlerische Genießer

Wie ist denn der typische Fichtelgebirgler? „Naturverbunden“, sagt Jessi ohne nachzudenken. „Und manchmal voreingenommen, zum Beispiel gegenüber Großstädtern.“
Das bestätigt Jürgen. Er bringt noch „eigenbrötlerisch“ ins Spiel, sagt aber auch, dass viele Leute hier offen sind für Neues und zuvorkommend. Außerdem lieben sie gutes Essen, gutes Bier und gesellige Abende. „Das mit der Voreingenommenheit ist aber auch eine Generationenfrage“, stellt er fest. Das ändere sich jetzt auch zum Positiven, und das sei auch sehr gut so.

Bierwandern und grillen

In der wenigen Freizeit, wie Jessi zugibt, gehen die „Benzes“ mit ihrem kleinen Sohn wandern oder Fahrrad fahren. Kochen bzw. Grillen steht bei ihnen natürlich ganz hoch im Kurs. Es gebe gar eine BBQ-Szene, in der sie dank ihrer Soßen – und wahrscheinlich der vielen Grillplätze im Garten – bestens bekannt sind. Wenn es die Zeit zulässt, macht Jürgen Musik mit seiner Rockabilly-Band. Ob das Fichtelgebirge da eine Rolle spielt? „Mit der aktuellen Band nicht so“, gibt er zu. Aber früher, da habe er eine Band gehabt, deren Genre die Musiker als „Fichtel Hills Punk’n Roll“ getauft hatten. Einer der Songs hieß „Fichtel Hills Beer Boogie“ – das sage eigentlich schon alles: Bier und Lebensfreude im Fichtelgebirge.